Second-Life und/ oder Recycling: Wohin mit alten Elektroautobatterien?

Zweites Leben für Second-Life Batterien

“Second-Life” bezeichnet die Wiederverwendung von Batterien, die nicht mehr genug Leistung für den Einsatz in einem E-Fahrzeug haben, aber immer noch genug Energie speichern können, um in anderen Anwendungen verwendet zu werden. Diese Batterien können beispielsweise in stationären Energiespeichersystemen und als Back-up-Stromversorgung eingesetzt werden.
Batteriespeicher spielen eine entscheidende Rolle für die Stabilität des Stromnetzes und sind somit das Herzstück der Energiewende. Sie ermöglichen die Optimierung des Eigenverbrauchs, reduzieren Lastspitzen und senken langfristig die Kosten. Zudem können sie als Vorladespeicher für Elektroautos eingesetzt werden, um eine optimierte Schnellladung zu ermöglichen. Durch die Verwendung von Second-Life-Batterien in Speichersystemen, können wertvolle Ressourcen gespart und Kosten gesenkt werden.

Mit dem zunehmenden Absatz von Elektrofahrzeugen stellt sich die Frage, was mit Elektroautobatterien passiert, wenn sie im Elektrofahrzeug nicht mehr genug Leistung liefern. Im Second-Life-Einsatz können ausrangierte Batterien noch viele Jahre ihren Dienst tun – bevor sie fachgerecht recycelt werden.

Verwertung von Rohstoffen

Die Batteriezellen enthalten wertvolle Rohstoffe wie Lithium, Kobalt, Nickel und Kupfer. Diese kostbaren und seltenen Rohstoffe können durch verschiedene Verfahren wiedergewonnen werden, um sie für die Herstellung neuer Batterien oder anderer Produkte zu nutzen. 

alexander schimmeck cFPTHl6s5uY unsplash

Von der Mülldeponie zur Rohstoffquelle

Beim Recycling werden die Batterien in ihre Bestandteile zerlegt, wie beispielsweise die Kathoden und Anoden, die Elektrolyte und das Gehäuse. Durch Recycling kann die Abfallmenge reduziert werden und wertvolle Rohstoffe können wiederverwendet werden. Aktuell ist dieser Recyclingkreislauf noch wenig wirtschaftlich, die Quote zu niedrig.

Speicher 2 Fotocredits STABL Energy

Fazit: Doppelt nachhaltig ist die Weiternutzung von Fahrzeugbatterien in Speichern

Ökonomisch und ökologisch ist es überaus sinnvoll, Elektroautobatterien ein zweites Leben als Energiespeicher zu geben, bevor sie recycelt werden. Durch die Weiterverwendung als Energiespeicher in Anwendungen wie beispielsweise stationären Batteriespeichersystemen für Solarenergie, kann die Lebensdauer der Batterien nochmal um einige Jahre verlängert werden.

Zusätzlich kann die Integration von Second-Life-Batterien in das Energienetz eine kosteneffiziente Möglichkeit zur Stabilisierung des Stromnetzes darstellen. Da die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien wie Wind- und Solarenergie schwankend sein kann, können stationäre Batteriespeichersysteme zur Speicherung von überschüssiger Energie beitragen und die Energieversorgung bei Bedarf – beispielsweise nachts – stabilisieren.

Einsatz von Second-Life Batterien in der Praxis

Eine Herausforderung bei der Verwendung von bereits genutzten Batterien im Speicher, sind die verschiedenen Gesundheitszustände der Batterien. STABL hat dafür eine Lösung gefunden: Die innovative Technologie kann Batterien mit unterschiedlichen Restkapazitäten integrieren. Eingebaut haben die STABL Mitarbeitenden die Technologie erstmals 2022. Der Speicher besteht aus 24 gebrauchten Batteriemodulen aus alten KIA Soul EV Batterien. Zusammen mit den Projektpartnern von encore, einem Corporate Startup aus der DB Bahnbau Gruppe GmbH, Inno2grid und Dellcon wurde das Projekt am Berliner EUREF Campus realisiert und ist seitdem öffentlich zu besichtigen.

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